„Wenn und in welchem Jahre der erste Grundstein zu dieser Kirche ist gelegt worden, kann nicht bestimmt werden. So viel ich in den Nachrichten über den guten Brunnen bey Gottsdorf gefunden habe, ist das die Veranlassung gewesen. Bey dem sogenannten Heilbrunn hat ein heidnischer Tempel, dem Pan gewidmet, gestanden und da vielleicht wie der Verfasser der Nachrichten des guten Brunnens hat vermuthet, die Tugenden des Quells etwas sind bekannt gewesen, oder die Viehzucht gut Gedeihen hat gehabt; so mag das Dorf nach der Heiden vermeinten Gottheit seie Gottesdorf genannt worden, wie denn auch bis jetzt der dabey gelegene Busch die Pana heißt, in welchem ein Jägerhaus steht, welches anjetzt zur Herrschaft Schwepnitz gehört und sich ein Jäger darauf befindet, er unter dem Namen Panjäger bekannt ist.
Als die Einwohner zum Christenthum gelangten, wurde die alte Capelle gänzlich abgerissen und zerstört, auch dem Dorfe, damit dem Aberglauben und dem Götzendienste Einhalt gethan würde, der Name Gottschdorf beygelegt. Zur Einrichtung des wahren Gottesdienstes für Christen errichtete man allhier in unserem Dorfe eine neue Kirche, nannte nachher das Dorf Neukirch und wies das daran gränzende Dorf Gottschdorf mit in die neue Kirche, zu welcher es bis jetzt noch mit eingepfarrt ist.“